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Training (Teil 2)

Tanja Lautenschläger • Jan. 30, 2023

Konditionstraining fürs Pferd



Es gibt viele Bücher zum Thema Konditionstraining. Prinzipiell sollte man immer wissen, wo man mit dem Training eigentlich hin möchte, man muss immer das Ziel im Auge behalten.

Selbst wenn man nur das Thema Kondition in Angriff nehmen möchte, so gibt es auch hier schon verschiedene Schwerpunkte. Das Training für ein Rennpferd sieht anders aus als für ein Distanzpferd, als für ein Wanderreitpferd. 


Zwei Punkte müssen aber in jeder Art von Training immer berücksichtigt werden:

  • Das Training muss regelmäßig an die jeweilige Leistungsgrenze gehen —> Trainingsreize setzen. Nur wenn ein Organismus über die Leistungsgrenze hinweg gefordert wird, besteht die Notwendigkeit für Steigerung und Wachstum
  • Nach einem Trainingsreiz muss es eine Regenerationsphase geben, in dem das Wachstum / die Steigerung stattfinden kann. (Entsprechende Nährstoffversorgung ist hier enorm wichtig)


Da mein Ziel in diesem Fall nicht Geschwindigkeit sondern Ausdauer ist versuche ich mein Training dahingehend auszurichten. Dies beinhaltet sowohl die Kraft (vor allem im Rücken) den Reiter über viele Stunden hinweg zu tragen, als auch das Vermögen, entsprechende Strecken oder Höhenmeter (je nach dem, was geplant ist) zurückzulegen.


Um die Kraft im Rücken zu stärken, beinhaltet mein Training viele verschiedene, auch gerne versammelnde Übungen:

  • Dressurmäßiges Reiten in korrekter Haltung, viele Seitengänge und Übergänge sowie Lastwechsel. Ziel ist hier immer die Lastaufnahme auf der Hinterhand bei gleichzeitiger Minimierung der Hilfen.
  • Gleiche Übungen wie unter dem Sattel auch an der Hand. Ich bin ein großer Freund von ruhiger Bodenarbeit am Zügel. Alle Seitengänge und spanischer Schritt gehören zu unsere Programm, aktuell arbeiten wir an den Ansätzen von Piaffe und Levade.
  • Equikinetik: hier habe ich ganz langsam angefangen mit Intervallen von 8 x1 min und 30 Sek. Pause in der Quadratvolte. Inzwischen sind wir nach etwa zwei Jahren bei 12 x 3 Minuten Belastung in der Quadratvolte mit einer Stange zum übertreten in jeder Ecke und 30 Sek Pause. 
  • Stangenarbeit bzw. kleine Sprünge zur Abwechslung, mit und ohne Reiter.
  • Steigungen und Gefälle im Gelände


Die Kondition in Richtung Ausdauer / Lungenvolumen trainiere ich am Liebsten im Gelände. Hier habe ich mir von Anfang an das Ziel gesetzt ein Verhältnis zwischen den Gangarten von 3:2:1 zu erreichen. Zum Beispiel 30 Minuten Schritt, 20 Minuten Strand und 10 Minuten gesamt in einer Stunde Training. Dabei muss natürlich das Gelände und die Höhenmeter mit berücksichtigt werden. 

Im Laufe der Zeit habe ich dann zusätzlich angefangen darauf hin zu üben, die Zeitfenster in höheren Gangarten zu verlängern. Wo anfangs die Trabreprisen etwa 2 Minuten lang waren, und dann wieder etwas Schritt kam, so versuche ich dies stetig zu steigern und dabei auf mein Pferd zu hören (Atmung/Puls). Manch einer mag bei dieser Art von Training auch einen Pulsmesser für das Pferd verwenden um die Vitalparameter im Auge zu haben. 

Indikator für einen guten Trainingszustand ist hier die Zeit, die das Pferd braucht von einem erhöhten Puls wieder zurück in den Normalbereich zu kommen (im Schritt als Richtwert ca. 50-80 Schläge pro Minute). Je kürzer, desto besser...


Beim Konditionstraining setze ich auch gerne mal verschiedene Schwerpunkte wenn ich ins Gelände gehe. Geht es mir an einem Tag eher um Geschwindigkeit oder um längere Trabphasen, so wähle ich die Strecken danach aus, dass das eben möglich ist. Genauso gibt es auch Tage, an denen ich auf die Höhenmeter abziele und jede Erhebung in meiner Umgebung mit nutze und in die Strecke einbaue. Da ich im vorderen Odenwald wohne habe ich natürlich den Luxus, daß mir sowohl in Richtung Odenwald als auch an der Bergstrasse sehr abwechslungsreiches Gelände mit vielen „Buckeln“ zur Verfügung steht. Was das für ein großer Vorteil ist, ist mir erst so richtig bewusst geworden, als ich mit einer Bekannten gesprochen habe, die in Holland wohnt und auch gerne mal eine Alpenüberquerung mit ihrem Pferd machen würde… sie fährt dann extra zu „Trainingscamps“ mit ihrem Pferd in die näher gelegenen Mittelgebirge um auch mal ein paar Steigungen einbauen zu können. 


Grundsätzlich habe ich mir zu Ziel gesetzt, mindestens fünf mal pro Woche zu trainieren. Mein Pferd steht im Sommer 24/7 auf großen Weiden in seiner Herde und im Winter tagsüber auf einem großen Paddock mit der gleichen Herde und nachts in der Box. Er hat also in jedem Fall Bewegung, auch an den Pausentagen. 

Außerdem versuche ich max. zwei bis drei Trainings unter dem Sattel zu machen und danach entweder einen Pausentag oder eine Einheit ohne Gewicht auf dem Rücken einzubauen. Stichwort Regeneration, auch für das Bindegewebe!


Auch die Dauer der Ritte versuche ich kontinuierlich zu steigern bzw. regelmäßig auch längere Ritte bzw. Tagesritte zu unternehmen. Hier gehe ich gerne spätestens nach anderthalb Stunden mal einige Zeit selber zu Fuß und mache nach drei Stunden, oder auch bei einem vierstündigen Ritt zum Beispiel nach der Hälfte eine Fresspause


Mit steigendem Trainingszustand konnte ich ebenso die Anzahl der Kilometer langsam steigern, die wir in der gleichen Zeit zurück legen. Lag unsere Durchschnittsgeschwindigkeit am Anfang noch bei unter 5km/h und ich hatte trotzdem das Gefühl, das mein Pferdchen angestrengt war, so schaffen wir inzwischen 7km/h bei gleichem Belastungsempfinden. 

Auf die Gesamtstrecke bezogen: in jungen Jahren habe ich nach spätestens 15km Ermüdungserscheinungen wahr genommen, heute nimmt der Vorwärtsdrang und die Aufmerksamkeit erst nach ca. 30km ab. 

Unser längster Ritt ging aktuell über 40 km, wobei wir nach ungefähr der Hälfte eine längere Pause von ca. 1,5 Stunden gemacht haben. 

Bei km 37 bin ich aus Solidarität abgestiegen und den Rest gelaufen ;-)


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Nach und nach werde ich Euch hier mitnehmen auf meine Pferdetouren und Rosswanderungen :-) Den Anfang macht mein Highlight des letzten Jahres - mein erster selbstgeplanter Ritt über vier Tage! Alles fing an mit der Idee meine liebe, nun schon 96 Jahre alte Tante in der Eifel zu besuchen. Da sie früher viel mit Tieren zu tun hatte würde Sie sich freuen noch einmal ein Pferd zu sehen und zu streicheln. Ursprünglich wollte ich von zu Hause aus, im vorderen Odenwald, starten. Da dies aber eine Strecke von über 200km bedeutet hätte und ich zum einen nicht genug Zeit zur Verfügung hatte und zum anderen meinen eifrigen Pferdepartner Divo nicht gleich überfordern wollte, hatte ich mich entschlossen die Tour etwas abzukürzen. Zur Planung der genauen Strecke verwendete ich Outdooractive, da es hier die Möglichkeit gibt, direkt bei der Planung schon anzugeben, daß man mit dem Pferd unterwegs ist. Dadurch sucht das Programm die am Besten geeignetste Strecke heraus und bisher bin ich damit auch ziemlich gut beraten gewesen. Auf mehreren Wanderreiterkonvents auf der Ehrenburg nahe der Mosel hatte ich Heinz Eikerling kennen gelernt, der eine sehr schöne kleine Wanderreitstation, die Idarwald-Ranch , in der Nähe von Idar-Oberstein betreibt. Dort plante ich mit seinen guten Tipps in die erste Etappe zu starten. Obwohl ich ursprünglich alleine reiten wollte hatte es sich kurzfristig ergeben, daß eine sehr liebe Freundin mich begleitete, was sich auch im Nachhinein wirklich als sehr positiv herausstellte. Wir reisten also am Vortag unseres Rittes dort in aller Ruhe an, verbrachten einen sehr netten Abend mit Heinz und weiteren netten Reiterkollegen und starteten dann ausgeruht am nächsten Tag auf unsere Tour.
von Tanja Lautenschläger 06 Dez., 2019
Hey Leute viele Grüße von der Messe Pferd & Jagd in Hannover wo ich dieses Wochenende Franzi von Franz.Equipment unterstütze :-)
von Tanja Lautenschläger 03 Dez., 2019
Ich war bisher nicht zufrieden mit dem Design der Website und habe sie deshalb noch nicht veröffentlicht. Aber heute bin ich ein großes Stück weiter gekommen und habe das Logo überarbeitet und neu gestaltet. Jetzt gefällt es mir so gut, daß ich sogar Visitenkarten und Flyer bestellt habe :-)
von Tanja Lautenschläger 24 Juli, 2019
Nachdem ich einen ersten Wander-Zaum für eine nette Freundin fertig gemacht habe und er so gut bei allen ankam habe ich mich entschlossen, den Zaum als Baukastensystem hier anzubieten. Über die Jahre hinweg habe ich immer mehr Kriterien festgestellt, die mir bei einem möglichst multifunktionalen, pferdefreundlichen und dazu noch hübschen Zaum wichtig sind. All das habe ich schließlich in die Entwicklung meines eigenen Zaums einfließen lassen. Und damit habe ich scheinbar den Nerv vieler getroffen, denn das große Interesse daran spricht ja für sich und das freut mich natürlich sehr. Da die Geschmäcker und Verwendungszwecke sehr unterschiedlich sind ist der Zaum in vielen Kombinationen und Ausführungen verfügbar, basiert aber grundsätzlich auf dem gleichen Prinzip. Er kann als Halfter verwendet, gebisslos geritten, mit Gebiss ausgestattet und auch als Kappzaum oder kolumbianisches Bosal ausgeführt werden. Außerdem sind viele Farben, Lederarten und Designs möglich. Ein absolut individuelles Stück also! Schaut euch doch einfach mal auf der Seite um, vielleicht ist dies ja auch der Zaum nach dem ihr schon lange gesucht habt! Ich habe ihn LEUENZAUM getauft.
von Kim 20 Feb., 2019
Ich habe den Sprung ins kalte Wasser gewagt und meiner Website einen Blog hinzugefügt. Manch einer denkt bestimmt: noch eine Seite über Wanderreiten und Pferdetouren...Aber ich möchte einfach gerne Erfahrungen und Erlebnisse mit Gleichgesinnten teilen und da ich dieses Projekt endlich in Angriff nehme, bin ich ganz aufgeregt. Besucht meine Website wieder! In diesem Blog findet Ihr immer wieder Neuigkeiten.
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